interdisziplinär, integriert & vernetzt –Organisations- und Lehrentwicklung mit digitalen Medien heute
Der Beitrag knüpft an bestehende Diskussionen zu Weiterentwicklung von sogenannten „Support-Einheiten für E-Learning“ in den Hochschulen an. Anhand eines Fallbeispiels und Entwicklungserfahrungen aus den letzten Jahren wird erörtert, inwiefern Hochschulen sich zukünftig Fragen der Entwicklung und der zentralen wie dezentralen Unterstützung von Didaktik, Technik und Strukturen für die nachhaltige Verankerung und den Prozess der Digitalisierung von universitärem Lehren und Lernen integriert und vernetzt stellen können. Mit Blick auf Trends im Bereich von Open Education wie beispielsweise die Hamburg Open Online University wird verstärkt deutlich, dass Interdisziplinarität bedeutsamer für die Lehre wird und damit auch entsprechend ausgerichtete Unterstützungsmaßnahmen notwendig sind.
Interdisziplinarität? Erkenntnisse der Technikphilosophie – Argumente für einen Kulturwandel?
Aus einer philosophischen Perspektive werden in diesem Artikel kurze Überlegungen zum Thema der Interdisziplinarität dargestellt. Daraufhin werden technikphilosophische Gedanken aufgezeigt, die eine Aufwertung der Technik leisten können und diese nicht mehr als nur Werkzeug oder angewandte Wissenschaft darstellen. Im Gegenteil: Sie ändern die Perspektive und unterstellen den Wissenschaften einen technischen Ursprung. Es wird aufgezeigt, wie die zeitgenössische (hermeneutisch-phänomenologische) Technikphilosophie die Technik in erstaunlich hohem Maße würdigt und neu verortet. Auch werden typische kultur- und technikkritische Muster entlarvt. Diese metadisziplinären Gedankengänge sollen einen Kulturwandel zu einem reflektierteren, der Historie bewussten Verständnis von Technik anregen und damit Hilfestellungen für (akademische) Technologie-Evangelisten geben, die Modernisierungs- und damit Veränderungsprozesse durchführen müssen oder wollen. So kann Ängsten und fundamentalen Abwehrhaltungen gegenüber der Technik argumentativ und rhetorisch gewandt begegnet werden. Digitale Medien können nicht mehr aufgehalten werden, daher sollte in der Bildung nicht versucht werden diesem (internationalen) Trend entgegenzuwirken. SchülerInnen und Studierende verlangen zeitgemäße Formen der Bildungsvermittlung.
Braucht die Medienpädagogik Impulse aus der Informatik? Erkenntnisse aus interdisziplinären Seminaren
In diesem Aufsatz beschreiben wir ein interdisziplinäres Projekt von Medienpädagogik und Informatik. Die theoriegeleitete Entwicklung, Durchführung, Evaluation und erneute Durchführung mehrerer interdisziplinärer Seminare von Pädagogik und Informatik fanden dabei im Kontext der Bildungswissenschaften, genauer der Medienpädagogik, statt. Thema der Seminare ist die ‚Digitale Medienbildung‘. Die Durchführungen und Evaluationen haben nicht nur dazu beigetragen, das didaktische Setting des Seminars zu verbessern. Sie haben uns auch unterstützt, die gemeinsame Theoriebildung von Medienpädagogik und Informatik voranzutreiben. Dabei konnte u.a. herausgearbeitet werden, dass aus Perspektive der Medienpädagogik Medienkompetenz meist nur auf der sogenannten Interface-Ebene betrachtet wird. Die Muster/Prinzipien, die individuellen Spezifika Digitaler Medien sind auf dieser Interface-Ebene jedoch nicht sichtbar, sollten aber erkennbar gemacht werden.
E-Kompetenz: Eine interdisziplinäre Medienkompetenz mit Mehrwert? Praxisprojekt zur mediengestützten Remodellierung eines Studiengangs unter besonderer Berücksichtigung der Förderung von E-Kompetenzen
Die Forschungsgruppe untersucht die These, ob „E-Kompetenzen“ als spezielle Form der Medienkompetenz identifiziert und durch outcome-orientiertes E-Learning ermöglicht werden können. E-Kompetenz wird dabei in Bezug auf die Nutzung von E-Medien (digitale Medien) als individuelle Handlungskompetenz definiert und von IT-Fähigkeiten und -Fertigkeiten abgegrenzt. Die Definition fußt auf dem Deutschen Qualifikationsrahmen für Lebenslanges Lernen (DQR) mit besonderem Blick auf die Selbständigkeit der Studierenden und ihrem selbstgesteuerten Lernen. Daraus hat sich die Forschungsfrage entwickelt, ob E-Kompetenzen bei den Studierenden durch spezielle didaktische Settings unter Nutzung konkreter E-Medien (ILIAS-Tools) gefördert werden können. Die Untersuchung wurde exemplarisch in drei berufsbegleitenden Studiengängen sowohl mit aktuell Studierenden als auch mit Absolventen durchgeführt.
Methodisch werden einzelne, im Modulhandbuch definierte E-didaktische Settings evaluiert, die über die Lernplattform ILIAS realisiert wurden. Die Befragung enthält zwei unterschiedliche Elemente, die die verschiedenen Sichtweisen dokumentieren. Zum einen haben Peers die didaktischen Settings/Tools auf ihre Lernerautonomie-Orientierung hin bewertet (Peer Review) und zum anderen haben die Studierenden dieselben Tools im Hinblick auf die Förderung ihrer E-Kompetenzen evaluiert (Online-Befragung).
Die Ergebnisse zeigen, dass die Studierenden zwischen IT-Fähigkeiten und E- Kompetenzen unterscheiden können und zu über 80% die E-Kompetenzen als Kompetenzen einschätzen, die für ihre berufliche Exploration, ihre persönliche Weiterbildung sowie die Professionalisierung ihrer Berufsgruppe „sehr wichtig“ bzw. „wichtig“ sind (Mehrwert). In diesem Sinne sollen weitere didaktische Arrangements erprobt und die Förderung der E-Kompetenzen ausgebaut werden. Da es sich bei der Förderung um überfachliche Kompetenzen handelt, birgt das Projekt ein hohes Potenzial an Interdisziplinarität und kann auf andere Studiengänge transferiert werden.
Supporting integrative interdisciplinary research discourse: A case study analysis
Interdisciplinary research varies in its integrativity – the degree to which the different disciplines are integrated. Addressing the question of how to create a more integrative interdisciplinary research discourse (IIRD), we propose a model based on Learning by Design, taking a design based research approach, to conceptualize its dynamics. Based on our model, a case study of interdisciplinary research in the fields of psychology, education and image information mining in remote sensing is discussed; finding that IIRD parts from a joint language and discourse, to include joint design/redesign, and grows to include a joint analysis. This research results in a better understanding of interdisciplinarity. In terms of research practices, it suggests how practical interdisciplinary research scenarios can be more effectively structured.
Digitaler Hörsaal interdisziplinär – Evaluationeiner Online-Vorlesung mit fachlich heterogenen Studierenden
Der Beitrag stellt Ergebnisse der Evaluation einer videobasierten Online-Vorlesung an der Freien Universität Berlin vor. Dabei stehen insbesondere Unterschiede zwischen Subgruppen der interdisziplinären Studierendenschaft im Fokus. Die Pflichtveranstaltung für Studierende des Bachelorstudiengangs Bildungs- und Erziehungswissenschaft sowie für Studierende eines Bachelorstudiengangs mit Lehramtsoption wurde in ein Blended-Learning-Format überführt und dieses mit rund 650 TeilnehmerInnen durchgeführt. Im Zuge einer formativen Evaluation sollen insbesondere Erkenntnisse darüber gewonnen werden, inwieweit die Studierenden das videobasierte Online-Format akzeptieren und ob sie einen Lernerfolg durch die Teilnahme wahrnehmen. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass das neue Angebot bei den Studierenden insgesamt auf hohe Akzeptanz stößt und weisen auf Unterschiede zwischen Studierenden der verschiedenen Studiengänge hin. Abschließend wird ein Ausblick gegeben, welche Impulse die vorgestellten Evaluationsergebnisse für die Weiterentwicklung des Blended-Learning-Konzepts geben.
Interdisziplinäre Lernkontexte durch annotierte Vorlesungsaufzeichnungen: Potential nutzergenerierten Contents im Bereich der Hochschulbildung
In diesem Beitrag wird das Potential einer Online-Annotationsfunktion für Vorlesungsaufzeichnungen untersucht. Hierzu wird die Implementierung einer solchen Funktion im Vorlesungsportal VideoOnline der LMU München und dessen wissenschaftlich begleitete Entwicklung beschrieben. Zunächst zeigt ein Überblick den aktuellen Stand des Portals. Daran anschließend folgt eine allgemeine lehr-/lernpsychologische Verortung von Vorlesungsaufzeichnungen und Annotationen, sowie eine Beschreibung der konkreten Umsetzung in einer webbasierten Lernumgebung. Darüber hinaus werden hochschuldidaktische Einsatzszenarien für kooperatives Lernen vorgestellt, die einen Mehrwert für Studierende wie Dozierende gegenüber traditionellen Ansätzen bieten könnten. Auf Basis einer aktuellen Pilotstudie wird die Nutzung der Annotationsfunktion diskutiert und abschließend ein Ausblick auf künftige Forschungsvorhaben gegeben.
Open Educational Resources zur sozialen Öffnung der Hochschule: Eine kritische Analyse
Aufgrund der demographischen Entwicklung und des Fachkräftebedarfs wird bildungspolitisch die Notwendigkeit gesehen, den Zugang zu Hochschulbildung für breitere Zielgruppen zu öffnen. Dabei spielen digitale Medien eine zentrale Rolle. Sie ermöglichen nicht nur neue, auf verschiedene Zielgruppe angepasste und flexible Lernformate, sondern bieten auch die Möglichkeit, Lerninhalte über das Internet als Open Educational Resources (OER) frei zugänglich zu machen. Der Artikel setzt sich vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Mechanismen der Ungleichheit kritisch mit den Chancen von OER zur Öffnung der Hochschulen auseinander.
Massive Open Online Courses als Teil der Hochschulstrategie
Die Bedeutung von Massive Open Online Courses (MOOCs) in der Hochschule sowie deren didaktische und technische Ausgestaltung wird zwar vielerorts diskutiert, an nachhaltigen Konzepten zur Integration der neuen Lern- und Lehrformate in die Hochschulstrategie mangelt es aber. Der Beitrag beleuchtet Digitalisierung, Kooperationen, Öffnung der Hochschulen und Internationalisierung als strategische Handlungsfelder sowie deren Implementierung an der Fachhochschule Lübeck. Mit der eigenen MOOC-Plattform mooin, der Zusammenarbeit im Rahmen der Virtuellen Fachhochschule sowie weiteren Partnern außerhalb der traditionellen Hochschulbildung (z.B. Volkshochschulen), einem klaren Bekenntnis zu Open Educational Resources (OER) und schließlich auch dem Angebot akademischer und englischsprachiger Kurse werden MOOCs neben der Präsenzlehre und der Online-Weiterbildung zur dritten Säule der Lübecker Hochschulstrategie.
Shift LearningActivities – vom Inverted Classroom Mastery Model zum xMOOC[1]
Die Hochschullehre unterzieht sich derzeit einem dramatischen Wandel. Die bisher hörsaalbasierte Phase der Inhaltsvermittlung und -erschließung wird zunehmend digitalisiert und ermöglicht den Studierenden in vielen Fachgebieten ein effizientes Selbststudium. Für die Präsenzphase ergeben sich dadurch je nach Digitalisierungsgrad vielfältige Möglichkeiten: Vom zusätzlichen gemeinsamen Üben bis zum völligen Wegfall. Anhand einer über drei Semester gehenden Langzeitstudie, in der mehrere digitalisierte Lehrveranstaltungen mit Hunderten von Studierenden aus verschiedenen Perspektiven evaluiert wurden, unterstreicht dieser Beitrag nicht nur den Stellenwert einer ‚neuen‘ Präsenzphase, sondern er zeigt auch, wie xMOOCs von diesen neuen digitalen Szenarien profitieren können.
Aktuelle Kommentare zu diesem Dokument
6. Oktober 2022 bei 19:54
Who is probably the most famous K-pop idol?
5) Jennie
Blackpink’s Kim Jennie is one other extraordinarily
in style K-pop idol. She has a search index of 281 as of July 2021.
She is the 2nd most-adopted K-pop idol on Instagram, right
before Lisa.
Siehe in Zusammenhang
20. April 2022 bei 06:41
Ein klasse Artikel, Danke dafür. Ich habe diesen auf Facebook geteilt
und massig Likes bekommen :).
OPC ist eine echte Natursubstanz, die phänomenale Vorteile für
die Gesundheit erreicht. Wohlbefinden kann so simpel sein.
Siehe in Zusammenhang
7. September 2015 bei 07:11
Warum sollte die Hochschullehrerschaft bezüglich digitaler Affinität und Kompetenz heterogen und diese eine Chance sein?
Die Hochschullehrenden sollten sich nicht fakultativ weiter-, sondern müssten zwingend und längst auch digital ausgebildet werden – Affinität hin oder her. Es gibt gewisse Dinge, die Hochschullehrende einfach können müssen. Und dazu gehören auch die digitalen Mittel.
Die Möglichkeit, irgend wann einmal 2 und 2 zusammenzählen zu können, darf nicht von den Bedürfnissen und Möglichkeiten der Hochschullehrenden abhängen.
…
Siehe in Zusammenhang
2. September 2015 bei 11:38
Bereits im ersten Durchgang der Online-Vorlesung wurden verschiedene Angebote gemacht, um die studentische Zusammenarbeit zu fördern: Forderung nach Bildung von Lerngruppen im Rahmen der ersten Präsenzveranstaltung, Unterstützung von Lerngruppenbildung innerhalb der Online-Lernumgebung, moderierte Foren. Im zweiten Durchgang wurden diese Angebote nochmals erweitert, so gab es u.a. zusätzliche (freiwillige) Präsenztutorien zur Unterstützung der Bildung von Lerngruppen.
Siehe in Zusammenhang
2. September 2015 bei 11:33
Lieber Herr van Treeck,
vielen Dank für Ihre Frage! In den Präsenzveranstaltungen wurde in erster Linie viel Zeit für Fragen der Studierenden zur Verfügung gestellt, hier ging es dann sowohl um inhaltliche also auch um organisatorische Dinge. Im Rahmen der Postbefragung sind wir nicht näher auf die Präsenztermine eingegangen, hier stand die Arbeit mit der Online-Lernumgebung im Vordergrund.
Siehe in Zusammenhang
31. August 2015 bei 18:15
Interessanter Punkt. Gab es für das gemeinsame erarbeiten und besprechen didaktisch gestaltete Anlässe? Forderungen nach der Bildung von Lerngruppen? (moderierte) Online-Räume (Foren, VC-Räume). Letzteres hatte ich für Foren aus dem Artikel so verstanden, korrekt?
Siehe in Zusammenhang
31. August 2015 bei 18:06
Ergänzungsfrage: Wurden auch Teilnahme an den Präsenzveranstterminen des Blended Learning Settings erhoben sowie die Zufriedenheit hiermit?
Siehe in Zusammenhang